Babyface – The Greatest Song Book: Babyface

Zusammenstellungen mit Liedern von Babyface gibt’s eigentlich wie Sand am mehr, denn der zehnfache Grammy-Gewinner ist ohne Frage einer der erfolgreichsten Songwriter unserer Tage. Deshalb sind viele Hit Compilations oft schon kleine Sammlungen aus seiner Feder. Trotzdem ist es schön, dass im Herbst 2003 „The Greatest Song Book: Babyface“ mit 16 Songs veröffentlicht wurde.

Der Begriff Hitfabrik wird weit öfter im Music Biz verwendet, als er passend ist, doch der Mittvierziger Kenneth Edmonds hat ihn sich mindestens doppelt verdient: Seine Karriere also Solokünstler würde schon reichen, um ihn als einen der Größten aus Soul und Pop zu preisen, doch was er für andere Künstler als Songwriter und Produzent ermöglicht hat, ist kaum zu fassen. Von wem kann man schon mit Fug und Recht behaupten, hinter hunderten (!) von erfolgreichen Singles zu stehen?

Auf dem Album ist er dann selbst auch kaum alleine zu hören, denn das ist ja die Idee hinter diesem Album: Das Spektrum abzubilden, in dem Babyface sich musikalisch bewegt mit 16 Liedern, die er geschrieben hat. Deshalb ist „The Greatest Song Book: Babyface“ auch kein reines Soul-Album, sondern bietet auch hochwertigen Pop wie „True Colours“ von Phil Collins und „How Can I Not Love You“ von Joy Enriquez. Den Michael Bolton Track „The Best Of Love“ würden die Meisten wohl auch dem Pop zuordnen, eben weil er von Michael Bolton ist, was mich aber nicht überzeugt: Hört selbst!

Eröffnet wird die CD (ohne Überraschung) von „I’ll Make Love To You“ von Boyz II Men, einer der erfolgreichsten Singles der Musikgeschichte, mit der die Jungs sogar länger als Elvis auf Platz 1 der US-Charts waren. Boyz II Men sind mit „The Color Of Love“ dann sogar ein zweites Mal vertreten.

Ohne dass dies die Bewunderung für Babyface schmälern müsste sei angemerkt, dass er nicht alle Lieder auf diesem Album alleine geschrieben hat. Das 96er Duett „How Come, How Long“ har er mit Stevie Wonder nicht nur gesungen, sondern auch gemeinsam geschrieben, für „I’m Your Baby Tonight“ von Whitney Houston zeichnet neben Babyface auch Antonio „LA“ Reid verantwortlich.

„The Greatest Song Book: Babyface“ kann ich vor allem als Geschenk empfehlen, wenn Ihr jemandem, der kein ausgesprochener Black Music Fan ist, eine Freude machen wollt, ohne deshalb gegen Euer musikalisches Gewissen zu handeln zu müssen. Qualität zu schenken, macht einfach mehr Freude.

Künstler: Babyface | Album: The Greatest Song Book: Babyface | Label: BMG | VÖ: 17. November 2003

Über Oliver Springer 339 Artikel
Oliver Springer gehört neben Jörg Wachsmuth zu den Gründern von rap2soul. Er lernte Hörfunk ab 1994 bei JAM FM und moderierte dort fast 12 Jahre. Später war der ausgebildete PR-Berater er als Pro-Blogger tätig. Gemeinsam mit Wachsmuth entwickelte Springer den Digitalradiosender PELI ONE - Dein neues Urban Music Radio, bei dem er seit 2018 den Nachmittag in der Drive Time moderiert.

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