American Idol-Finalisten singen Motown Hits

Die amerikanischen Fernsehzuschauer haben es besser, wenn es um Black Music und um Casting Shows geht. Das britische Show-Format „Pop Idol“ läuft in rund 35 Ländern. Bei uns heußt die Sendung „Deutschland sucht den Superstar“, in den USA ist es „American Idol“.

Obwohl in Deutschland und den USA dasselbe Format die Basis bildet, liegen Welten zwischen der deutschen und der amerikanischen Version. In Amerika finden sie zumindest wirkliche Stars, könnte man sagen. Die zweite Staffel gewann Ruben Studdard, die dritte Fantasia Barrino, um zwei Black Music-Künstler mit echtem Talent zu nennen.

Diese Woche traten die letzten zehn American Idol-Teilnehmer  der achten Staffel an, um das Publikum durch das Singen von zehn der größten Motown Hits von den eigenen Fähigkeiten zu überzeugen. Eine Studioversion jedes Motown Hits, die die Teilnehmer unter Verwendung der originalen Instrumentaltracks aus den 60er und 70er Jahren im Studio einsingen konnten, kamen kurz darauf in den amerikanischen iTunes Music Store.

Es war das erste Mal, dass Motown sozusagen Fremden die Möglichkeit einräumte, diese besonderen Instrumentalversionen zu nutzen. Das ist natürlich eine schöne Möglichkeit, das Jubiläum noch weiter ins Licht der Öffentlichkeit zu rücken. 50 Jahre Motown berücksichtigt rap2soul übrigens in einer Artikelserie, aus der aktuell schon erschienen sind:

Bei American Idol wurden folgende zehn Motown Songs von den Teilnehmern gesungen:

  • „How Sweet It Is To Be Loved By You“, Kris Allen: Das Original von Marvin Gaye wurde zum größten Hit des Soul Stars und erreichte 1965 Platz 6 der Single Charts.
  • „Ooo Baby Baby“, Anoop Desai: Unter der Führung von Smokey Robinson hatten die Miracles 1965 damit einen Hit.
  • „Let’s Get It On“, Matt Girau: Das war Marvin Gays größer Hit in den 70er Jahren, der zweite seiner insgesamt drei Nummer 1 Hits. 1973 stand Marvin Gaye drei Wochen lang mit „Let’s Get It On“ an der Spitze der Charts.
  • „Get Ready“, Danny Gokey: Die Stimme von Eddie Kendricks brachte die Temptations 1966 mit „Get Ready“ auf Position 29.
  • „Papa Was A Rollin‘ Stone“, Allison Iraheta: Der von Norman Whitfield und Barret Strong geschriebene Song wurde 1972 durch die Temptations aus dem Stand heraus zum Nummer 1 Hit.
  • „For Once In My Life“, Megan Joy: Das von Ron Miller und Orlando Burden geschriebene Lied wurde zu einem Evergreen, den so viele Künstler gesungen haben, dass vielen Musikfans gar nicht bewusst ist, dass es sich um einen Motown Hit handelt. Für Stevie Wonder, der „For Once Of My Life“ auf Platz der US Charts brachte, war es sein zweitgrößter Hit in seiner bisherigen Karriere.
  • „The Tracks Of My Tears“, Adam Labert: Die Nachfolgesingle zu „Ooo Baby Baby“ kam genau wie diese mit den Miracle auf Platz 16 der amerikanischen Charts.
  • „You Can’t Hurry Love“, Scott McIntyre: Diana Ross, Mary Wilson und Florence Ballard sangen sich als The Supremes 1966 mit „You Can’t Hurry Love“ ganz nach oben.
  • „Ain’t Too Proud To Beg“, Michael Sarver: Für das Label Motown war 1966 ein ganz besonders erfolgreiches Jahr, die die wichtigsten Acts erreichten alle die Top 20, Platz 13 für die Temptations.
  • „(Love Is Like A) Heat Wave, Lil Rounds: Für das Songschreiber- und Produzententeam aus Eddie Holland, Lamont Dozier und Brian Holland war „(Love Is Like A) Heat Wave“, gesungen von Martha & the Vandellas, einer ihrer ersten Hits. Für Martha & the Vandellas war es die zweite Single, mit denen sie es in die Charts schafften und zwar auf Platz 4.

Angesichts dieser Songauswahl möchte mancher Black Music Fan wohl lieber die US-Version von Pop Idol sehen und hören. Dank des Internets können wir zumindest einen schönen Eindruck davon gewinnen, wie die Teilnehmer der Casting Show die Motown Hits gesungen haben. Auf der offiziellen American Idol Website kann man sich im Bereich Videos und dort unter „Performances“ Videos des Auftritte anschauen und anhören. Das könnte beim einen oder anderen Leser die Meinung zu TV-Casting Shows ändern. Es kommt halt drauf an, was man aus einer Idee macht…

Quelle (hauptsächlich) 19 Entertainment via Business Newswire

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