Aimo Brookman aka Taichi – Biografie

Aimo Brookmann (Foto: Alexander Rentsch)
Aimo Brookmann (Foto: Alexander Rentsch)

Wenn Rapmusik ohne die Inhalte von Competition, Selbstbeweihräucherung oder dem Geschlechtsverkehr mit diversen Müttern und Schwestern auskommen muss, bleibt die Möglichkeit, durch Worte tiefe Emotionen zu transportieren. Diese Kunst sieht Aimo Brookman als seine Berufung und die Chance, sich selbst zu verwirklichen. Er gewährt mit seinen Songs einen Einblick in die Welt eines jungen, sensiblen Mannes, der die Stärke besitzt über seine Erfahrungen, Gefühle, Wünsche und Ängste offen zu sprechen. Durch Ehrlichkeit und Authentizität gelingt es Aimo, seinen Hörern Mut und Kraft zu geben und sie in jeder Lebenslage zu begleiten.

Nach vielen Jahren und verschiedenen Phasen im Rap-Business hat Aimo unter dem Künstlernamen „Taichi” in 10 Jahren von 2004 bis 2014 zwar in klassischen Hip-Hop-Beef-Situationen immer wieder gezeigt, dass Kontrahenten sich ihm gegenüber nicht im Ton vergreifen sollten, doch trotzdem lag sein Fokus immer mehr auf Tiefsinnigkeit, Inhalt und Seele seiner Songs. Songs, in denen er seine persönlichen Geschichten über Niederlagen, Errungenschaften, Rückschläge, Selbstzweifel und Glück verarbeiten konnte: „Die Faust ist geballt, alles staut sich und drückt, es muss raus, doch ich schluck’ und die Faust kriegt den Stift!” (Zitat aus dem Song „Therapie” vom gleichnamigen Album). Die Worte sind sein Werkzeug und das perfektionierte er über die Jahre mit großer Hingabe. Mit ausgefeiltem Reimschema, einem vielfältigen Vokabular und einer Vorliebe für rhetorische Stilmittel verknüpft er seinen Anspruch an einen guten Text mit den Problemen des Alltags, die jeder Hörer nachvollziehen und mitfühlen kann. Das Schreiben in erster Instanz als Selbsttherapie und daraus resultierend als Therapie für seine Hörer ist Aimo’s Königsdisziplin.

Aimo Brookmann (Foto: Alexander Rentsch)
Aimo Brookmann (Foto: Alexander Rentsch)

Aufgewachsen im ehemals amerikanisch dominierten Berlin–Zehlendorf in der so genannten „Ami-Siedlung”, spielte er als Kind oft Baseball mit den Kindern amerikanischer Soldaten und besuchte 13 Jahre lang eine Waldorfschule. So entstand schnell eine Vorliebe für Rapmusik und er begann mit 14 seine eigenen Texte zu schreiben. Nachdem er 2003, im Alter von 18 Jahren, sein erstes Mixtape „Schwerer Shit” über sein schon damals selbst gegründetes Label „mein Label” veröffentlichte, wurde das Indielabel Krasscore Records auf den Newcomer aufmerksam und nahm ihn unter Vertrag. In den darauffolgenden Jahren entstand sein Debutalbum „Legende von Morgen” (2004), sowie sein 2. Soloalbum „Schnell Imbiz” (2005) und „Top Story” (2006), welches sein 3. und letztes Album auf Krasscore Records sein sollte. Danach trennte er sich von dem Label und reaktivierte sein eigenes Label „mein Label”: „Krasscore Records hat mich bis zu einem gewissen Punkt begleitet und gepushed. Nun ist es an der Zeit das Ruder selbst in die Hand zu nehmen und die Segel neu zu setzen.“

Mit viel Fleiß und einem großen Interesse am Musikgeschäft übernahm er von da an jegliche Schritte zur Produktion und Vermarktung seiner zukünftigen Veröffentlichungen selbst. Parallel begann er sein Bachelor Studium.

Im Jahr 2007 erschien sein 4. Soloalbum „Aussenseiter” über „mein Label”, welches sich konsequent mit dem Titelthema beschäftigt und eine detaillierte Skizze der Persönlichkeit eines stolzen Aussenseiters präsentiert. Darauf folgte 2008 das 5. Soloalbum „Therapie”, dessen 1. Singleauskopplung „Endgültig” es in Eigenregie auf Platz #3 der MTV TRL Urban Charts schaffte. Auf seinen Alben arbeitete er u.a. mit Casper, Ercandize, Gerard, Manuellsen, D-Bo, Mok, Tefla, Maliq, Vanessa S., Gebriella (Queensberry), Kobra, Sentino, Bahar, Bastard und Gunther Gabriel zusammen.

In den darauf folgenden Jahren legte er seinen Fokus vorerst auf Projekte abseits seines musikalischen Schaffens: er absolvierte erfolgreich sein Studium „Bachelor of Arts/Science (Hons), Audio Production” und strukturierte sein Label „mein Label” in eine Dienstleistungsfirma um. Außerdem widmete er sich intensiv sozialen Projekten und gab in Zusammenarbeit mit dem Archiv der Jugendkulturen e.V. bundesweit Rap-Workshops an Schulen. 2010 wurde er Pate des Jugend- und Kulturprojekts „HipHop geht anders e.V.” in Berlin. Nebenbei veröffentlichte er 2009 und 2010 die Mixtapes „Lost Songs” Teil 1 und „Lost Songs” Teil 2, auf denen unveröffentlichtes Material von 2003 bis 2010 zu hören ist und das Kollaboalbum „Blutsbrüder” mit seinem langjährigen Freund Jaime, welches begleitet von 3 Kameras innerhalb von 24 Stunden aufgenommen wurde.

In den letzten Jahren befand sich Aimo in einem Selbstfindungsprozess und meldete sich zwischendurch nur mit kleineren Projekten zurück. So veröffentlichte er 2012/2013 eine EP-Trilogie („Verblendung”, „Verdammnis, „Vergebung”), die der Auftakt eines neuen Abschnitts in seiner musikalischen Entwicklung sein sollten. Im kommenden Album soll dieser Prozess nun seinen Abschluss finden.

Mit dem, mittlerweile sechsten, Solo-Album „Schneckenhauseffekt” verabschiedet sich Aimo Brookmann von seinem bisherigen Künstlernamen „Taichi” und einem bewegten Jahrzehnt. „Schneckenhauseffekt” erscheint am 30.01.2015 unter seinem bürgerlichen Namen und ist eine sehr persönliche und selbstkritische Liebeserklärung an die Musik und Aufarbeitung der vergangenen Jahre. Das Album wurde komplett von Timo Krämer (Vega #2) komponiert und produziert und bietet mit vielen klassisch akustischen Instrumentals den perfekten Soundtrack zu Aimo Brookmann’s tiefsinnigen Texten. (Quelle: SureShot)

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