Nach der Absage seines Konzerts im Rahmen der Jan Böhmermann-Ausstellung „Die Möglichkeit der Unvernunft“ im Berliner Haus der Kulturen der Welt (HKW) hat sich Rapper Chefket erstmals ausführlich zu den Antisemitismus-Vorwürfen geäußert. In einem Interview mit dem „Spiegel“ wies der 43-Jährige die Anschuldigungen entschieden zurück und kritisierte sowohl die Kommunikation des Böhmermann-Teams als auch die politischen Reaktionen.

Auslöser der Debatte war ein Foto, auf dem Chefket ein T-Shirt mit der Aufschrift „Palestine“ und einer Karte ohne Israel trug. Kulturstaatsminister Wolfram Weimer und CDU-Politiker Jens Spahn warfen ihm daraufhin Antisemitismus vor. Spahn bezeichnete ihn sogar öffentlich als „Judenhasser“. Chefket reagierte mit Unverständnis: „Ganz ehrlich, ich weiß nicht, was der will. Was macht der eigentlich? Was macht der beruflich?“
Der Künstler betonte, dass er mit dem Shirt lediglich Solidarität mit Palästinensern zeigen wollte: „Ich sehe da keinen Antisemitismus. Ich sehe auch in meiner Solidarität mit Palästina keinen Antisemitismus.“ Die politische Aufladung der Situation mache eine Nachholung des Konzerts unmöglich: „Von meiner Seite aus ist das völlig vom Tisch.“
Kritik übte Chefket auch an der Art der Absage: Er sei nicht persönlich informiert worden, sondern habe von der Konzertabsage aus einer Pressemitteilung erfahren. Auch andere beteiligte Künstler sagten daraufhin aus Solidarität ihre Auftritte ab. „Team Böhmermann ist da selber schuld. Man hätte mehr kommunizieren müssen“, so Chefket.
Die Ausstellung läuft noch bis zum 19. Oktober 2025. Ein Auftritt Chefkets wird es dort nicht mehr geben. | mit KI
Kommentar hinterlassen