Deutschrap-Legende Xatar verstorben – Ein Blick auf sein Leben und Vermächtnis

Der plötzliche Tod von Xatar

Die deutsche Musikszene steht unter Schock: Der bekannte Rapper und Unternehmer Xatar, mit bürgerlichem Namen Giwar Hajabi, wurde am 8. Mai 2025 tot in seiner Wohnung in Köln aufgefunden. Er wurde 43 Jahre alt. Die Kölner Staatsanwaltschaft bestätigte den Fund und leitete ein Todesermittlungsverfahren ein, um mögliche Fremdeinwirkung auszuschließen. Eine Obduktion ergab bislang keine Hinweise auf äußere Gewalteinwirkung, doch die Ermittlungen dauern an.

Xatar im Knast (Foto: Vice)
Xatar im Knast (Foto: Vice)

Die genaue Todesursache ist noch unklar, da die Behörden auf die Ergebnisse eines chemisch-toxikologischen Gutachtens warten. Xatar hinterlässt seine Ehefrau Farvah und fünf Kinder. Ein offizielles Statement der Familie liegt bislang nicht vor.

In den sozialen Medien nehmen zahlreiche Musiker Abschied von der Deutschrap-Legende. Farid Bang schrieb auf Instagram: „Ruhe in Frieden, Giware! Möge deine Seele in Frieden ruhen. Mein aufrichtiges Beileid an deine Familie. Du hast Deutschrap als eine der größten Rap-Legenden verlassen, ich werde dich immer in guter Erinnerung behalten.“ Auch Fler äußerte sich bestürzt: „Mein Beileid an die Familie und an die Freunde! Eine wahre Deutschrap-Legende ist von uns gegangen.“

Vom Goldraub zur Musik – Die bewegte Karriere von Xatar

Xatar war nicht nur Musiker, sondern auch eine schillernde Figur mit einer bewegten Vergangenheit. Geboren im Iran, wuchs er als Sohn eines berühmten Komponisten und Dirigenten sowie einer Musikerin auf. Seine Familie floh nach Deutschland, wo er in Bonn aufwuchs.

Xatar im Knast (Foto: Vice)
Xatar im Knast (Foto: Vice)

Seine Karriere begann Ende der 1990er Jahre, als er unter dem Pseudonym Xatar – kurdisch für „Gefahr“ – erste Songs aufnahm. Doch seine Bekanntheit erlangte er nicht nur durch Musik, sondern auch durch einen spektakulären Goldraub im Jahr 2009. Gemeinsam mit Komplizen überfiel er einen Goldtransporter und erbeutete Gold im Wert von 1,7 Millionen Euro. Nach seiner Flucht in den Irak wurde er 2010 nach Deutschland abgeschoben und 2011 zu acht Jahren Haft verurteilt.

Während seiner Zeit im Gefängnis begann Xatar, sich intensiv der Musik zu widmen. Nach seiner vorzeitigen Entlassung 2014 gründete er das Label „Alles oder Nix Records“, das vielen jungen Talenten als Sprungbrett diente. Seine Alben erreichten regelmäßig die Spitzen der Charts, und er etablierte sich als eine der einflussreichsten Figuren der deutschen Rap-Szene.

Erfolge und Unternehmertum

Neben seiner Musikkarriere war Xatar auch als Geschäftsmann aktiv. Er investierte in verschiedene Branchen, darunter das Schmuckgeschäft, eine Shisha-Bar und einen Döner-Imbiss. 2022 wurde seine Lebensgeschichte im Film „Rheingold“ verfilmt, in dem er von Schauspieler Emilio Sakraya verkörpert wurde.

Xatar galt als eine umstrittene, aber respektierte Figur in der Szene. Kollegen lobten seine Echtheit, Loyalität und seinen Unternehmergeist. Trotz seiner kriminellen Vergangenheit schaffte er es, sich als Musiker und Geschäftsmann neu zu erfinden und eine Legende des Deutschraps zu werden.

Ein Vermächtnis, das bleibt

Mit Xatars plötzlichem Tod verliert die deutsche Musiklandschaft eine ihrer prägendsten Figuren. Sein Leben war geprägt von Höhen und Tiefen, von Skandalen und Erfolgen, doch sein Einfluss auf die Rap-Szene bleibt unvergessen.

Seine Musik, sein Label und seine Geschichte werden weiterhin junge Künstler inspirieren. Die Deutschrap-Szene trauert um einen Mann, der trotz aller Widrigkeiten seinen eigenen Weg ging und eine unverwechselbare Spur hinterlassen hat. | mit KI

Über Jörg Wachsmuth 1816 Artikel
Jörg Wachsmuth gehört zu den beiden Gründern von rap2soul. Er ist Chefredakteur des Portals. Wachsmuth gehörte zur OffAir-Crew von Kiss FM Berlin, war von 1994 bis 2005 Moderator und Redakteur bei Radio Jam FM und später als Moderator von Radio BHeins in Potsdam (2015 - 2018). Aktuell ist er Chef und Morgenmoderator bei PELI ONE - Dein neues Urban Music Radio. Der ausgebildete PR-Berater und Journalist ist auch Mitglied der Jury 25 "Soul, R&B und Hip Hop" beim Preis der deutschen Schallplattenkritik e.V.

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.




* Diese DSGVO-Checkbox ist ein Pflichtfeld. Dieses Formular speichert den von Dir angegebenen Namen (Du kannst anstelle Deines echten Namens gerne ein Pseudonym verwenden!), die E-Mail-Adresse sowie den Inhalt (Deinen Kommentartext), damit wir den Überblick über auf dieser Website veröffentlichte Kommentare behalten. Für detaillierte Informationen, wo, wie und warum wir deine Daten speichern, wirf bitte einen Blick in unsere Datenschutzerklärung.