Nicki Minaj zwischen Gebet und Politik: Trumps Nigeria-Statement spaltet die Barbz

Nicki Minaj hat sich erneut ins Zentrum einer politischen Kontroverse katapultiert – diesmal mit einem Tweet, der Donald Trump für dessen Einsatz gegen Christenverfolgung in Nigeria lobt. Die Reaktionen darauf sind heftig, insbesondere aus ihrer eigenen Fanbase, den sogenannten Barbz. Während konservative Stimmen ihre Worte feiern, werfen ihr viele Fans vor, sich mit einem Präsidenten zu solidarisieren, dessen Politik sie ablehnen.

Nicki Minaj (Foto: Universal)
Nicki Minaj (Foto: Universal)

Am 1. November 2025 teilte Minaj auf X (ehemals Twitter) einen Screenshot von Trumps Statement, in dem dieser Nigeria als „Country of Particular Concern“ bezeichnete. Er warf der nigerianischen Regierung vor, islamistische Gruppen gewähren zu lassen, die Christen massakrieren würden, und drohte sogar mit militärischen Konsequenzen. Minaj schrieb dazu: „Ich empfinde tiefe Dankbarkeit. Wir leben in einem Land, in dem wir Gott frei anbeten können. Keine Gruppe sollte jemals für ihren Glauben verfolgt werden.“

Diese Worte lösten eine Welle der Empörung aus. Viele Fans, insbesondere aus Nigeria, warfen ihr vor, sich in komplexe geopolitische Konflikte einzumischen, ohne den kulturellen und religiösen Kontext zu verstehen. Ein User schrieb: „In Nigeria leben Christen und Muslime oft in denselben Familien. Deine Worte helfen niemandem, sie spalten nur.“

Auch in den USA wurde Minajs Post kritisch aufgenommen. Auf Plattformen wie X und TikTok kursieren Memes und Kommentare, die ihr eine Nähe zu Verschwörungstheorien und zur MAGA-Bewegung unterstellen. Besonders LGBTQ+-Fans fühlten sich von Minajs Lob für Trump verraten, da sie dessen Politik als feindlich gegenüber ihrer Community empfinden. In einem inzwischen gelöschten Kommentar soll Minaj geantwortet haben: „Stellt euch vor, ihr hört, dass Christen ermordet werden, und macht es zu einem Thema über euch.“

Gleichzeitig erhielt sie Unterstützung von konservativen Stimmen. Der US-Botschafter bei den Vereinten Nationen, Mike Waltz, bedankte sich öffentlich bei Minaj und lud sie zu einem Gespräch ein – eine Einladung, die sie mit „Ich wäre geehrt“ annahm.

Minaj hat sich in der Vergangenheit mehrfach politisch geäußert, ohne sich klar einer Partei zuzuordnen. 2012 rappte sie ironisch, sie würde für Mitt Romney stimmen, unterstützte 2016 Hillary Clinton „als Frau“ und kritisierte Trump damals als „kindisch, aber unterhaltsam“. Dennoch bleibt der Eindruck, dass sie sich zunehmend mit konservativen Positionen identifiziert – zumindest, wenn es um religiöse Themen geht.

Ob es sich bei ihrem Post um ein echtes politisches Statement oder um einen emotionalen Impuls handelt, bleibt offen. Klar ist: Nicki Minaj hat mit wenigen Worten eine Debatte entfacht, die weit über die Musikszene hinausreicht – und ihre Fanbase vor eine Zerreißprobe stellt.

Quellen:

Über Jörg Wachsmuth 2541 Artikel
Jörg Wachsmuth gehört zu den beiden Gründern von rap2soul. Er ist Chefredakteur des Portals. Wachsmuth gehörte zur OffAir-Crew von Kiss FM Berlin, war von 1994 bis 2005 Moderator und Redakteur bei Radio Jam FM und später als Moderator von Radio BHeins in Potsdam (2015 - 2018). Aktuell ist er Chef und Morgenmoderator bei PELI ONE - Dein neues Urban Music Radio. Der ausgebildete PR-Berater und Journalist ist auch Mitglied der Jury 25 "Soul, R&B und Hip Hop" beim Preis der deutschen Schallplattenkritik e.V.

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