Die Berliner Rapperin Nura hat via Instagram eine öffentliche Abrechnung mit prominenten Medienfiguren gestartet – darunter Jan Böhmermann, Olli Schulz sowie das Moderatoren-Duo Joko & Klaas. Unter dem Story-Highlight „Heuchelei“ wirft sie ihnen vor, sie 2023 wegen eines „Free Palestine“-Postings gecancelt zu haben, nun aber selbst öffentlich pro-palästinensische Positionen zu vertreten.

Konkret geht es um einen Instagram-Post vom 8. Oktober 2023, in dem Nura einen Ausschnitt aus ihrem Musikvideo „NUBU“ zeigte. Darin war ein Basketballkorb mit dem Schriftzug „Free Palestine“ zu sehen – ein Bild, das einen Tag nach dem Hamas-Angriff auf Israel veröffentlicht wurde. Die Folge: Ihre Einladung zur ProSieben-Show „Late Night Berlin“ mit Klaas Heufer-Umlauf wurde kurzfristig zurückgezogen.
Zwei Jahre später kritisiert Nura nun, dass dieselben Personen, die sie damals öffentlich mieden, inzwischen selbst politische Statements gegen Waffenlieferungen an Israel unterzeichneten. Besonders hart geht sie mit Jan Böhmermann und Olli Schulz ins Gericht, denen sie vorwirft, sich bei persönlichen Treffen freundlich zu geben, aber im Podcast über sie zu spotten.
Nura betont, dass ihr ursprünglicher Post nicht antisemitisch gemeint war, sondern auf das Leid der Palästinenser:innen aufmerksam machen sollte. Sie wirft der deutschen Medienlandschaft vor, kritische Stimmen mundtot gemacht zu haben: „Ihr habt Leute versucht mundtot zu machen […] Ihr hättet sogar mehr Mitleid mit Hunden als mit muslimischen Menschen“.
Die Debatte zeigt einmal mehr, wie emotional und komplex die Diskussion um Nahost auch in der deutschen Popkultur geführt wird – und wie schnell Solidarität zur Projektionsfläche für politische Doppelmoral werden kann. | mit KI
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