George Huff – Miracles

In der dritten Staffel von American Idol wurde George Huff nur Fünfter. Dennoch war die Teilnahme an der großen Casting Show für ihn ein voller Erfolg. Nach einer Weihnachts-EP ist „Miracles“ sein offizielles Debütalbum.

Nach American Idol hatte er die Wahl zwischen vier verschiedenen Plattenfirmen, die ihn alle gerne unter Vertrag nehmen wollten. Er entschied sich für Word Records aus Nashville, Tennessee. Dort bei Word Records musste er nicht erst darum kämpfen, ein modernes Gospel-Album aufnehmen zu dürfen, denn dort ist man auf Gospel und andere christliche Musik spezialisiert. Seinen Glauben bezeugt George Huff so nicht nur im Titel „Miracles“, sondern auch in den einzelnen Liedern.

Musikalisch handelt es sich bei „Miracles“ um ausgesprochen eingängigen Gospel, der sehr nah an poppigem R&B ist. Wie auch immer man es mit der Religion hält, der ansprechende Sound macht es leicht, George Huff ins Herz zu schließen. Er passt einfach zu den positiven Texten.

Seine raue, kraftvolle Stimme würde sicher jede Art von Songs großartig klingen lassen, doch die Entscheidung für Gospel war nicht nur mit Blick auf die persönlichen Überzeugungen des Künstlers eine gute Wahl. George Huff hat damit als Mittzwanziger fast schon unendlich viel Erfahrung, denn in seiner Jugend verbrachte er die meiste Zeit in der Kirche. Nicht nur zum Singen, aber gesungen hat er damals in sehr vielen Kirchen.

Sein Talent zum Singen entdeckte George Huff selbst, als er noch ganz klein war. „That’s What Friends Are For“ in der Coverversion von Dionne Warwick ft. Elton John, Gladys Knight und Stevie Wonder, 1985 ein Nummer 1 Hit in den USA, lief im Radio und der kleine George sang einfach mit – zu seiner eigenen Überraschung fiel ihm das leicht. Aufgeregt rannte er zu seiner Mutter in die Küche, um ihr zu erzählen, dass er singen kann. Sie glaubte ihm nicht, wollte ihre Ruhe und dass er aus ihrer Küche verschwindet.

Später überzeugte er sie doch noch – nicht nur sie, denn bereits mit fünf Jahren sang George Huff sein erstes Solo in der Kirche, ab dem Alter von sechs erhielt er regelmäßig Einladungen, um in Kirchen seine Stimme erklingen zu lassen.

Kein Wunder daher, dass er nach der Highschool ein Musikstipendium erhielt, doch in seinem letzten Jahr an der University Of Oklahoma lief das Stipendium aus und er musste sein Studium unterbrechen und stattdessen in der Schulcafeteria kochen und abwaschen, um wenigstens etwas Geld zu haben. Da er aus armen Verhältnissen stammt, konnte seine Familie ihm dabei helfen, seinen Traum vom Abschluss zu verwirklichen und Musiklehrer zu werden.

Inzwischen werden seine Songs im Radio gespielt und ermuntern vielleicht schon die nächste Generation, ihr Gesangstalent zu nutzen.

American Idol war die große Chance für George Huff, um der Armut zu entfliehen und seine Musikerkarriere auf einem hohen Level starten zu können. Bei soviel Talent sollte es ihm möglich sein, den Menschen länger als der durchschnittliche Finalist im Gedächtnis zu bleiben.

Künstler: George Huff | Album: Miracles | Label: Import (Megaphon Importservice) | VÖ: 18. Oktober 2005

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Oliver Springer gehört neben Jörg Wachsmuth zu den Gründern von rap2soul. Er lernte Hörfunk ab 1994 bei JAM FM und moderierte dort fast 12 Jahre. Später war der ausgebildete PR-Berater er als Pro-Blogger tätig. Gemeinsam mit Wachsmuth entwickelte Springer den Digitalradiosender PELI ONE - Dein neues Urban Music Radio, bei dem er seit 2018 den Nachmittag in der Drive Time moderiert.