R. Kelly – Double Up (weitere Kritik)

Im – zuletzt – jährlichen Abstand kommen Alben aus der Schokoladenfabrik in Chicago, immer mit anderer Schwerpunktsetzung. Mal (und das war besonders gut!) moderner Gospel, mal Dancehall, dann die Steppin’ Sound-Hausmarke aus der „Chocolate Factory“ für die 30-Plus-Generation – 2007 legt Kelly sein Hauptaugenmerk auf Hip-Hop.

Neben Süd-Rappern wie T.I. und Rick Ross holt er sich die üblichen Verdächtigen ans Band; unter ihnen Snoop Dogg, Nelly und Chamillionaire. Trotz Übergewichts der Rapfraktion federt der 40-Jährige sein Album mit luftigen Clubtracks wie „Freaky In The Club“, der inspirierten Gospelhymne „Rise Up“ und der Usher-Kollabo „Same Girl“ in alle Richtungen ab. Überflüssig wie der sprichwörtliche Kropf ist nur der Auftritt von White Trash-Ikone Kid Rock (vielleicht war das Abziehbild des amerikanischen Prekariats ja gerade in Chi-Town für eine Aufzeichnung der „Jerry Springer“-Show…).

Alles, was er in der Vergangenheit gemacht habe, habe er mit dieser Platte verdoppelt, trägt Robert Kelly dick auf. Es ist eher so, dass Kelly sich – auf hohem Level – selbst reproduziert. Unterm Strich aber bleibt eine vielseitige und mehr als nur solide produzierte Popplatte, die mit Singles wie „I’m A Flirt“ auch Konsumentenpotenzial außerhalb des ‚schwarzen Blocks’ der Black Music-Fraktion erschließen wird.

Künstler: R. Kelly | Album: Double Up | Label: Jive | VÖ: 25. Mai 2007

Über Torsten Fuchs 529 Artikel
Torsten Fuchs ist ein Experte der Black Music und bereits früh als Redakteur zu rap2soul gekommen. Torsten schreibt CD-Kritiken für mehrere Magazine. Als Moderator war er für JAM FM tätig, zuvor war er auch bereits bei Radio PSR und als Showhost bei MDR Sputnik. Torsten Fuchs ist Mitglied beim Preis der Deutschen Schallplattenkritik e.V. in der Jury für "Hip Hop, Soul, R&B".

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