Alicia Keys – Girl On Fire

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Alicia Keys – Girl On Fire
(Foto: Sony Music)

Das Album erschien zwar bereits Ende letzten Jahres, aber da die gute Frau Keys gerade auf Deutschland-Tour (im Gepäck war unser Rap2Soul-Liebling Miguel!) war, hat man doch Grund genug sich diese CD noch einmal näher anzusehen… Alicia Keys wird zur Pyromanin, könnte man meinen bei den Singles. So schmachtet  sie von Frauen die am abfackeln sind, dem Feuer, das sie mit Maxwell kreiert und ja: Brandneu ist sie mittlerweile auch, wenn man „Brand New Me“ wörtlich nehmen darf. Nun Spaß bei Seite. Das Album ist grundsätzlich solide. Für mein Befinden wird auf der Platte einmal zu viel „yeah“ gestöhnt. Keys scheint das gerne zu machen, gibt das ihr Kredibilität? Man weiß es nicht. Längst wich die jugendliche Frische aus den beiden ersten Alben, einem verruchten reiferem Gesangsstil. Alicia ist sich über ihre Position als der perfekte Hybrid aus Pop, R&B und Neo-Soul bewusst. Ein Name so groß wie der von Beyoncé, keineswegs beißt sich das aber mit ihrer Reputation als „richtige“ Musikerin, in einem Atemzug genannt mit Raphael Saadiq, D’Angelo oder gar Lauryn Hill.

Ich persönlich muss da aber leider widersprechen. Mit den künstlerischen Fertigkeiten einer Ms. Hill kann man Keys‘ Musik nicht vergleichen. Das Album „Girl On Fire“ befindet sich irgendwo im Limbo zwischen Einheits-R&B und den konventionellen Neo-Soul-Floskeln. Und genau deswegen zündet das Album nicht so richtig. Das Licht will einfach nicht brennen. Der Funke springt nicht über. Auch wenn Songs wie die aktuelle Single „Brand New Me“ – eine epische Powerballade! – oder „New Day“ (Ich weiß sehr kreativ war Alicia bei der Titelwahl ihrer Songs irgendwie nicht) ohne Frage überzeugen, sind die anderen Nummern einfach nur kitschig. So ist der Versuch mit „Limitedless“ einen groovigen Reggae-Song abzuliefern, eben das: ein Versuch. Die dicken Bässe auf „When It’s All Over“ stehen Alicia Keys ganz und gar nicht und „Tears Always Win“ (beigesteuert von Bruno Mars) wäre mit „Krümel in den Augen always win“ besser betitelt, denn statt zu weinen, bringt einen die Nummer per Express direkt ins Schlummerland. Wenigstens endet das Album genauso genial wie es beginnt. Der Schlusssong „101“ ist mal wieder eine anständige Nummer. Insgesamt 2 von 5 Bewertungseinheiten.

Künstler: Alicia Keys | Album: Girl On Fire | Label: RCA / Sony | VÖ: 23. November 2012

Über Malcolm Ohanwe 96 Artikel
Malcolm Ohanwe moderiert sein eigenes Format "MalcolmMusic", wo er das Who-is-Who der Genres R&B, Afrobeat, und Hip-Hop interviewt.

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