Neues Raphael Saadiq „Jimmy Lee“ erscheint am 23. August 2019 – Konzert in Berlin im Oktober

Raphael Saadiq (Foto: Aaron Rapoport)
Raphael Saadiq (Foto: Aaron Rapoport)

Raphael Saadiq ist zweifellos einer der größten und klangvollsten Namen in der Geschichte des R&B. Als Songwriter, Produzent, Musiker, Bandmitglied und Solo-Künstler prägte er das Genre in den vergangenen dreieinhalb Dekaden entscheidend mit. Solange Knowles, John Legend, Mary J. Blige, D’Angelo, Ne-Yo und Miguel sind nur einige der Namen, die sich an Saadiq wandten, um seine tief empfundenen Musikalität, seine kreative Vision und sein zeitlos-enzyklopädisches Wissen im Bereich Popmusik für sich zu nutzen und sich davon inspirieren zu lassen.

Der 53-Jährige war in seiner Karriere an der Entstehung von über tausend Songs beteiligt, er erhielt achtzehn Grammy-Nominierungen und wurde dreimal mit dem wichtigsten Musikpreis der Welt ausgezeichnet. Außerdem stehen ein Golden Globe Award, ein BET Award, zwei Soul Train Awards und eine Oscar-Nominierung zu Buche.

Nach jahrelanger Praxis-Weiterbildung in der Band von Sheile E (u.a. Support Act von PRINCE Ende der 80er) als Live-Musiker kehrte er nach Oakland zurück und gründete zusammen mit seinem Bruder D’Wayne Wiggins und seinem Cousin Timothy Riley die Formation Tony! Toni! Toné! Die Songs des Trios liefen Ende der Achtziger bzw. Anfang Neunziger im Radio und im Programm von MTV rauf und runter, darunter Hits wie „If I Had No Loot”, „Feels Good”, „Anniversary” und das legendäre „It Never Rains (In Southern California)“.

Nach vier Platin-Alben war 1997 erst einmal Schluss für Tony! Toni! Toné! und Saadiq gründete 1999 zusammen mit Ali Shaheed Muhammad von A Tribe Called Quest und Dawn Robinson von En Vogue die Urban-Music-Supergroup Lucy Pearl. Im Folgejahr erschien das selbstbetiteltes Album, das Platz 26 der US Chart erreichte und u.a. die Top 40-Single „Dance Tonight” enthielt.

Im Jahr 2002 veröffentlichte Saadiq mit „Instant Vintage“ schließlich sein erstes Solo-Album, zwei Jahre später folgte der Follow-Up „Ray Ray“. Ganz besonders angetan waren die Musikkritiker allerdings von seinem 2008er-Album „The Way I See It“, seiner Hommage an den klassischen Motown- und Philly-Soul. Der 2011 veröffentlichte Longplayer „Stone Rollin‘“ fand sich in den Top Ten zahlreicher Jahresbesten-Listen wieder.

Raphael Saadiq (Foto: Aaron Rapoport)
Raphael Saadiq (Foto: Aaron Rapoport)

Und während sich seine Solo-Karriere immer weiterentwickelte, übernahm Saadiq immer wieder die Rolle des Produzenten bei den Aufnahmen einer ganzen Reihe von Künstlern, darunter Snoop Dogg, Little Dragon, Erykah Badu und Stevie Wonder. Er ist der klassische „musician’s musician”, der von Superstars wie Justin Timberlake, Elton John, Mick Jagger oder Lady Gaga gefragt wird, bei großen Events und Projekten Bass zu spielen, darunter Lady Gagas unvergessliche David Bowie-Hommage bei den Grammy Awards 2016. Auch als (Co-)Songwriter zählt Saadiq zu den gefragtesten Fachkräften, u.a. schrieb er an Karriere-definierende Hits für D’Angelo („Untitled (How Does It Feel)”) und Solange („Cranes in the Sky”) mit und seine eigenen Songs wurden bereits von Ed Sheeran bis Drake gecovered und gesampled.

Im Jahre 2012 wurde Raphael Saadiq vom Time Magazine in der die Liste der „100 einflussreichsten Personen” aufgenommen. 2017 erhielt er eine Oscar-Nominierung in der Kategorie „Best Original Song“ für das Lied „Mighty River“ aus dem Film „Mudbound“, das er zusammen mit Mary J. Blige geschrieben hatte. Außerdem war er Musical Director der Oscar Award Show. Er ist “Composer in Residence” der erfolgreichen Issa Rae-Show „Insecure” von HBO.

Am 23. August erscheint nun sein neues Solo-Album „Jimmy Lee“. Es ist ein sehr persönliches Konzept-Album, das sich den Themen Abhängigkeit und Haft widmet – inspiriert vom Kampf seines Bruders gegen die Sucht. „Jimmy Lee“ ist die gleichermaßen brillante, klare und einfühlsame Arbeit eines Meisters auf dem Höhepunkt seines Schaffens. Die Aufnahmen fanden in den Blakeslee Recording Studios in North Hollywood statt, neben Saadiq waren u.a. Brook D’Leau, Kendrick Lamar und Ali Shaheed Muhammad an der Entstehung der Songs beteiligt. Nach Auftritten beim „Roots Picnic“ und als Headliner des „Afropunk Paris“ im Juli unternimmt er im Herbst eine Welttour.

„Jimmy Lee“ führt den Zuhörer von Saadiqs Heimatstadt Oakland/Kalifornien zur New Yorker Gefängnisinsel Rikers Island. Er berichtet vom täglichen Kampf mit der Sucht und der Inhaftierung, beschreibt sowohl den Thrill als auch die Fallgruben, die er während des gesamten Lebens seines Bruders miterleben musste. Das Album skizziert das moderne Leben in all seinem Überschwang, seiner Zerstörung und seinen Konsequenzen. Musikalisch vereint „Jimmy Lee“ betörenden Funk, mitreißenden Gospel und aufrüttelnden Protest-Soul.

Im Rahmen seiner Europa-Tour wird Raphael Saadiq am 23. Oktober 2019 in Berlin auftreten.

Über Jörg Wachsmuth 713 Artikel
Jörg Wachsmuth gehört zu den beiden Gründern von rap2soul. Er ist Chefredakteur des Portals. Wachsmuth gehörte zur OffAir-Crew von Kiss FM Berlin, war von 1994 bis 2005 Moderator und Redakteur bei Radio Jam FM und später als Moderator von Radio BHeins in Potsdam (2015 - 2018). Aktuell ist er Chef und Morgenmoderator bei PELI ONE - Dein neues Urban Music Radio. Der ausgebildete PR-Berater und Journalist ist auch Mitglied der Jury 25 "Soul, R&B und Hip Hop" beim Preis der deutschen Schallplattenkritik e.V.

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