Bintia – b-ständig

Female Soul Made In Germany? Mangelware, von Peinlichkeiten abgesehen …Bintia und Joy Denalane bilden die einsame Doppelspitze der weiblichen Soularmada, die kein Gefolge hat. Bintia’s selbstbetiteltes Debüt vor drei Jahren war die richtige Platte zur falschen Zeit beim falschen Label.

Mittlerweile ist die verlängerte Werkband von Def Jam abgewickelt und mit Xavier Naidoo hat sie einen kompetenten Protege. Er schraubte die Hip-Hop-Einflüsse gleich um mehrere Windungen zurück. Natürlich präsentiert die 26-Jährige noch die Berliner Schule – wegen Tracks wie „Berlin City-Girls“ kann ihr aber niemand einen hauptstädtischen Zentrismus vorwerfen. Bintia ist nun mal ein Berlin City-Girl. Der Einfluss der Mannheimer Schule aber überwiegt, denn die Söhne dieser Stadt haben schnell erkannt, dass Bintias Stärken eindeutig in den leisen und den Zwischentönen liegen. Balladen über die Liebe in allen Facetten stehen ihr gut.

Mit „Disco Girl“, einer Adaption von Mayfield’s „Pusherman“, gibt es nur einen störenden Fremdkörper auf dem Album. Deutscher R&B hat mit einer wie Bintia auf jeden Fall gewonnen und ist b-ständig in der Entwicklung. Nicht mehr lange, und Bintia könnte die deutsche Antwort auf Ashanti geben

Künstler: Bintia | Album: b-ständig | Label: beats arund the bush | VÖ: 30. August 2004

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Torsten Fuchs ist ein Experte der Black Music und bereits früh als Redakteur zu rap2soul gekommen. Torsten schreibt CD-Kritiken für mehrere Magazine. Als Moderator war er für JAM FM tätig, zuvor war er auch bereits bei Radio PSR und als Showhost bei MDR Sputnik. Torsten Fuchs ist Mitglied beim Preis der Deutschen Schallplattenkritik e.V. in der Jury für "Hip Hop, Soul, R&B".