Lloyd Banks – H. F. M. 2

Gutes Mittelmaß lässt sich diesem Album bescheinigen, das der G-Unit-MC als direkte Fortsetzung von „The Hunger For More“ aus 2004 verstanden wissen will. Der Rapper aus New Yorks langweiligster Ecke (Queens) hat viele mittelgroße -szenebekannte- Namen (Tony Yayo, Lloyd) bis große Namen (50 Cent, Kanye West) aus Hip Hop und R&B um sich geschart, welche die Platte mit 13 Stücken (die international veröffentlichte Ausgabe hat zwei Bonustracks) leider ziemlich beliebig ausfallen lassen.

Das gipfelt darin, dass wieder einmal Akon dabei ist, der durch jahrelanges inflationäres Auftreten auf dutzenden Longplayern immer mehr zur Nervensäge geworden ist. Die Kollabo mit 50 Cent, immerhin die erste seit „Cake“ vor fünf Jahren, will nicht so richtig zünden. „Beamer, Benz, Or Bentley“ dagegen geht gut ab, die Beats von Produzententalent Prime rufen die kurze aber einflussreiche „Hyphie-Ära“ um 2007/2008 ins Gedächtnis zurück.

Auch der R&B-Song „I Don’t Deserve You“, auf dem Jeremih gefeatured wird, gehört zu den besseren Momenten der Platte, die in der Gesamtheit betrachtet mediokren bleibt. Was vielleicht dem Umstand geschuldet ist, dass Lloyd Banks im Jahr mehr als 250 Auftritte absolviert – entweder solo oder mit der G-Unit-Crew. Nebenbei betreut er seine (am Underground orientierte) Mixtape-Reihe „Five And Better“.

Im vergangenen Dezember ist die fünfte Ausgabe davon erschienen – wen wundert es, dass bei diesem Arbeitsumfang die Quantität regiert und -nicht unbedingt die Qualität sondern- die Originalität auf der Strecke bleibt.

Zugute halten muss man Lloyd Banks, dass er dem spezifischen, rohen New York Style treu blieb und sich nicht hinreißen ließ, mit Klängen aus europäischen Großraumdiskotheken der 90er Jahre zu experimentieren, wie das beispielsweise Jay-Z mit dem völlig unnötigen „Young Forever“ vorgeturnt hat.

Künstler: Lloyd Banks | Album: H. F. M. 2 | Label: G Unit Records/PIAS | VÖ: 11.03.2011

Über Torsten Fuchs 529 Artikel
Torsten Fuchs ist ein Experte der Black Music und bereits früh als Redakteur zu rap2soul gekommen. Torsten schreibt CD-Kritiken für mehrere Magazine. Als Moderator war er für JAM FM tätig, zuvor war er auch bereits bei Radio PSR und als Showhost bei MDR Sputnik. Torsten Fuchs ist Mitglied beim Preis der Deutschen Schallplattenkritik e.V. in der Jury für "Hip Hop, Soul, R&B".

1 Kommentar

  1. Sich da so etwas zusammenzuschreiben macht die ganze Kritik unnötig, und damit auch mein Kommentar. Warum wird da nicht über Prodigy – The Bumpy Ellisworth Story, berichtet. Oder noch weniger Limelight-Rapper ??? Ich empfehle hier die komplette Mixtape-Reihe „5 And Better Series“ zu hören. Alle fünf Tapes. Das vierte ist ne‘ Doppel CD. Frei und legal erhältlich via I-Net.

    Wer also was gehört hat um darüber zu reden, der kann diesem Album genau das richtige abverlangen.

    Am Ende noch der Tip zum bis dato aktuellsten Track. Gleichzeitig, wie bei Lloyd Banks üblich, hat man immer wieder das Gefühl, einen neuen Lieblingstrack gefunden zu haben.

    Spread My Wings, heißt das ganze.

    PS: Was die anderen Artists auf dem Album betrifft… Ich finde jeden am besten, wenn er das macht, was er am besten kann.
    Und wenn Akon eben ne‘ Hammer-Hook, auf gewohnte & gemochte Art macht, dann ist das geil weil Musik eben Entertainment ist, und mich eben so was sehr ! gut entertaint.
    IS ja nich so als könnte man sich heutzutage nich aussuchen, was man hören will. Hallooo :)

    Und wenn man einen Lloyd Banks (Top 5 MC, unter anderen mit Eminem) beurteilt, dann sollte man sich gut überlegen was man nicht, und was man auf jeden Fall gut finden kann.

    Lloyd Mutherfucking Banks kann man nur gut finden. Der Typ ist ne‘ Moderne Blues-Legende. Das kann man nicht mal versuchen nachzumachen oder genau zu interpretieren. So etwas ist sehr selten, wenn auch nicht in jeder Hinsicht. OK ich mein nur. Nichts für ungut.

    Peace

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