Abschied nach sieben Jahren: Spotify stellt „Modus Mio“ ein – Deutschrap bekommt neue Bühne

Nach über sieben Jahren beendet Spotify seine einflussreichste Deutschrap-Playlist „Modus Mio“. Was als kuratierte Sammlung aktueller Tracks begann, entwickelte sich zur stilprägenden Instanz für eine ganze Generation von Rap-Fans und Artists. Mit über zwei Millionen Followern, mehr als 600 Kooperationen und zahllosen Erwähnungen in Songs war „Modus Mio“ nicht nur ein Spiegel des Zeitgeists, sondern ein aktiver Motor der Szene.

Spotifys Modus Mio tritt ab (KI-Bild)
Spotifys Modus Mio tritt ab (KI-Bild)

Die Playlist wurde wöchentlich aktualisiert und bestimmte maßgeblich, welche Künstler gerade „im Modus“ waren. Wer es aufs Cover schaffte, galt als heißer Act – vergleichbar mit dem früheren JUICE-Cover. Namen wie Capital Bra, Luciano, Pashanim oder Shirin David wurden hier regelmäßig gefeatured und profitierten von der enormen Reichweite. Neben der Musik kuratierte „Modus Mio“ auch Formate auf Instagram, veranstaltete Live-Events und brachte sogar einen eigenen Podcast heraus.

Doch nun ist Schluss. Spotify verkündete das Ende der Playlist in einer offiziellen Mitteilung und auf dem Instagram-Kanal von „Modus Mio“. Als Abschiedsgeschenk gibt es eine finale Playlist mit den größten Hits der letzten sieben Jahre – inklusive „Time To Say Goodbye“ von Sarah Brightman und Andrea Bocelli.

Die Nachfolge tritt „Deutschrap Hits“ an, eine neue Playlist, die laut Spotify den aktuellen Zeitgeist der Szene abbilden soll. Zusätzlich wird „I Love My 20’s Deutschrap“ gelauncht, um die musikalischen Highlights der 2020er-Jahre zu bündeln. Bestehende Playlists wie „Deutschrap Brandneu“, „Shisha Club“ oder „Rap in deep“ bleiben erhalten.

Besonders spannend ist die angekündigte Kooperation zwischen Spotify und ChatGPT. Details sind noch rar, doch es wird erwartet, dass KI-gestützte Features künftig die Musikauswahl, Personalisierung und vielleicht sogar die redaktionelle Begleitung von Playlists beeinflussen. Für die Deutschrap-Community könnte das neue kreative Räume eröffnen – sowohl für Fans als auch für Artists.

Conny Zhang, Head of Music Central Europe bei Spotify, betont: „Die Playlist hat gezeigt, wie stark die Szene, ihre Künstler*innen und ihre Fans miteinander verbunden sind. Und genau dafür wollen wir in Zukunft noch mehr Räume auf Spotify schaffen, in denen Vielfalt, Kreativität und Stimmen weiterhin ihren Platz finden.“

Der Abschied von „Modus Mio“ markiert das Ende einer Ära – aber auch den Beginn neuer Kapitel. Für rap2soul bleibt spannend zu beobachten, wie sich die Szene unter neuen kuratorischen Vorzeichen weiterentwickelt und welche Rolle KI dabei spielen wird. | mit KI

Über Jörg Wachsmuth 2541 Artikel
Jörg Wachsmuth gehört zu den beiden Gründern von rap2soul. Er ist Chefredakteur des Portals. Wachsmuth gehörte zur OffAir-Crew von Kiss FM Berlin, war von 1994 bis 2005 Moderator und Redakteur bei Radio Jam FM und später als Moderator von Radio BHeins in Potsdam (2015 - 2018). Aktuell ist er Chef und Morgenmoderator bei PELI ONE - Dein neues Urban Music Radio. Der ausgebildete PR-Berater und Journalist ist auch Mitglied der Jury 25 "Soul, R&B und Hip Hop" beim Preis der deutschen Schallplattenkritik e.V.

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