Bahar Kizil – Bullets of Love

Nun liegt es endlich vor mir und noch länger habe ich benötigt um über dieses Album, das ich als eine bemerkenswerte Produktion eingestuft habe zu schreiben. „Bullets Of Love“ ist das Debütalbum der Freiburgerin Bahar Kizil. Ein gut produziertes R&B-Album „Made in Germany“. Man könnte es auch auf Hamburg münzen.

Es ist eine Weile her, dass ich mit Bahar zum Interview verabredet war. Sie hatte gerade ihre erste Single „Drank“ veröffentlicht, ein Song gemeinsam mit den Spaceboyz. Gemeinsam mit ihrem Manager fuhr sie mit einem Leihwagen aus ihrer Wahlheimat Hamburg nach Berlin. Interviewtag zur Singleveröffentlichung. Ich war gespannt auf die Sängerin, die einst jüngstes Mitglied der Casting-Gruppe Monrose war. Senna war damals öfters im Fernsehen zu sehen, Mandy hatte bereits ein Album auf dem Markt. Im Berliner Stadtteil Tegel war gutes Wetter. Wir sassen auf der Terasse eines kleinen unscheinbaren Cafe´s.

Bahar Kizil mit Jörg Wachsmuth (Foto: rap2soul)
Bahar Kizil mit Jörg Wachsmuth (Foto: rap2soul)

Bahar hatte eine Zeit lang in Berlin gelebt, es war mit bekannt. Sie erzählte wie sie für die Musik nach Hamburg ging. Sie hatte eine lange Unterredung mit den Jungs von Vibekingz, ihren Produzenten. Von Bahar hätte jeder ein Pop-Album erwartet. „Welche Musik hörst Du gerne?“, Bahar antwortete auf die Frage der Vibekingz. Da waren Künstler aus dem Hip Hop, aus dem R&B. Das Ergebnis: „Wenn es Deine Musik ist, dann machen wir Deine Musik.“

Das könnt Ihr aber im großen rap2soul-Interview mit Bahar nachlesen. Auch, dass sie ihr Abitur machen möchte. In der Zwischenzeit ist dieses Projekt erfolgreich beendet, wie auch das Album, das Ende Januar 2015 endlich da war.

Insgesamt 15 Tracks enthält „Bullets Of Love“, erschienen auf dem Label Membran. Natürlich sind die Singles „Drank ft. Spaceboyz“, „Medusa feat. Nitro“ und auch „Gossip Bitch“ enthalten. Es ist ein vielseitiges Werk geworden und das versprochene R&B-Album über das ich mit ihr bereits 2013 bei unserem Treffen gesprochen habe.

Bahar Kizil - Bullets Of Love (Cover)
Bahar Kizil – Bullets Of Love (Cover)

Vielleicht ist es ein gewagter Vergleich, aber dennoch, ich könnte mir auch vorstellen, dass der Name Rihanna auf dem Cover der CD steht. Zumindest die Produktion hat das Zeug dazu. Persönlich bin ich von der Qualität begeistert. Auch hatte sich Bahar schnell recht gut in den Deutschen Black Charts platziert.

Als aus Deutschland stammende Sängerin wird sie es nicht einfach haben im englischsprachigen Segment, gerade deutsche Künstler im englischsprachigen R&B sind schwer vermittelbar. Aber der Gang in die USA, wie es Ebru MusiQ gemacht hat, wäre für sie vermutlich auch nicht das Wahre. Dank Monrose hat sie ausreichend junge Fans in der Republik, mit ihnen kann die noch junge Bahar wachsen.

Vielleicht etwas in Türkisch, der Sprache ihrer Eltern? Mit „Drank“ hielt sie es damals für unpassend, derzeit hält sie sich aber in Istanbul auf. Wird es Auftritte im Sommer geben, in Bodrum, Alanya oder sogar Istanbul? Um Ebru zu nennen, sie hat es getan und in der Türkei auch erfolgreich eine Single veröffentlicht, auf Englisch. Eine Möglichkeit auch für Bahar.

Ihr Musikmarkt ist derzeit aber Deutschland. Hier hat Bahar Kizil ihr Album „Bullets Of Love“ veröffentlicht. Ein gelungenes R&B-Album, ihren Fans gefällt es und den Freunden der Black Music rate ich zumindest zum hören. Widmet Bahar zumindest einmal Euer Ohr.

Künstler: Bahar Kizil  | Album: Bullets of Love | Label: Membran | VÖ: 30. Januar 2015 | Album des Monats April 2015

Über Jörg Wachsmuth 752 Artikel
Jörg Wachsmuth gehört zu den beiden Gründern von rap2soul. Er ist Chefredakteur des Portals. Wachsmuth gehörte zur OffAir-Crew von Kiss FM Berlin, war von 1994 bis 2005 Moderator und Redakteur bei Radio Jam FM und später als Moderator von Radio BHeins in Potsdam (2015 - 2018). Aktuell ist er Chef und Morgenmoderator bei PELI ONE - Dein neues Urban Music Radio. Der ausgebildete PR-Berater und Journalist ist auch Mitglied der Jury 25 "Soul, R&B und Hip Hop" beim Preis der deutschen Schallplattenkritik e.V.

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