Ray Charles – King of Cool „The Genius of Ray Charles“

Ich halte ihn für eines der größten Genies der Musikgeschichte. Mit Ray Charles habe ich mich so richtig erst 2004 beschäftigt, als der Film „Ray“ im Kino lief. In dem Film ging es um die frühe Karriere des Musik-Genies. Anlässlich des Films, in dem Jamie Foxx überzeugend die Hauptrolle spielt, den Oscar hatte er zu recht bekommen, durfte ich zwei Sondersendungen für Radio Jam FM gestalten. Gerade erreichte mich die 3-CD-Compilation „King of Coll – The Genius of Ray Charles“. Insgesamt finden sich 73 Titel auf den 3 Scheiben. Alle stammen aus den 1950er und 1960er Jahren. Auch dannach war Ray Charles noch musikalisch aktiv, aber vor allem in dieser Zeit war der Junge aus Georgia Stil prägend.

Mir fällt kein anderer Musiker ein, der einen solchen Einfluss auf die Entwicklung von Rhythm and Blues, Country und Soul-Musik gehabt hat, wie das Genie Ray Charles.

Geboren im September 1930 begleitete Ray Charles noch die Dreharbeiten zum Film Ray, bevor er am 10. Juni 2004 verstarb. Es war Krebs.

Über 90 Millionen Tonträger hat Ray Charles verkauft, eine beachtliche Leistung des Vollblutmusiker, der bereits 1949 erstmalig in den Top 10 der amerikanischen R&B-Charts vertreten war.

Das Leben hatte dem Jungen Ray schwere Prüfungen auferlegt. In der Zeit der Rassentrennung wuchs Ray Charles Robinson unter Armut in Georgia auf. Er musste mit ansehen, wie sein Bruder in einem Waschzuber ertrank, kurze Zeit später erkrankte Ray an Glaukom. Im Alter von nur sieben Jahren erblindete er. Lernte Klavierspielen im Hinterhof einer nahen Wohnsiedlung, besuchte die Blinden- und Gehörlosenschule. Seine Mutter, die ihn alleine großzog, verstarb früh. Ray war damals gerade 14 Jahre alt. Er ging 1947 nach Seattle, wo er als Musiker begann.

Der Rest ist Geschichte. Zweimal war er verheiratetet, hatte viele Affären und insgesamt 12 Kinder von unterschiedlichen Frauen.

Mit dem Erfolg kamen die Drogen. Ray war heroinsüchtig, wurde wegen Heroinbesitz auch zum Gefängnis verurteilt. Erst Ende der 1970er Jahren hatte er einen erfolgreichen Entzug. Bis zu seinem Tod blieb er anschließend clean.

Kommen wir zurück zu der CD-Compilation „King of Cool“. Zurecht trägt dieses Best of 3 CD-Set den Untertitel „The Genius of Ray Charles“. Vielleicht hätte man sich etwas wünschen dürfen, bei dem neben dem Frühwerk auch das Spätwerk enthalten ist, aber auf dieser Zusammenstellung von Rhino ist vor allem die erfolgreiche Zeit bei Atlantic Records vertreten. Nach Aretha Franklin und Nat King Cool (!!!!PRÜFEN!!!!) nun also die dritte Zusammenstellung eines der bedeutetenden Künstlers. Die Aufmachung edel, die Farben schwarz und weiß prägen das Cover. Enthalten sind die großen Hits und bekannten Songs von Ray Charles wie „The Midnight Hour“, Georgia on My Mind“, Unchain My Heart“, Hit The Road Jack“ oder „A Fool For You“ und „Let The Good Times Roll“.

Warum man diese CD-Sammlung benötigt? Ray Charles ist herausragend. Ray Charles ist einmalig. Ray Charles ist genial. Wer die Black Music von heute verstehen möchte, wer den Soul leben will, der muss auch zu den Wurzeln gehen. Diese Wurzeln sind auch in Georgia gewachsen und heißen Ray Charles. „King of Cool“ ist eine sehr gelungene Zusammenstellung des Hauptwerks eines Genies der Musik. Ray Charles gehört in jede gute Plattensammlung im Bereich R&B, Soul, Jazz. Bei mir im Regal steht sie bereits.

Künstler: Ray Charles | Album: King of Cool „The Genius of Ray Charles“ | Label: Rhino (Warner) | VÖ: 6. Juni 2014 (3-CD-Box)

Über Jörg Wachsmuth 753 Artikel
Jörg Wachsmuth gehört zu den beiden Gründern von rap2soul. Er ist Chefredakteur des Portals. Wachsmuth gehörte zur OffAir-Crew von Kiss FM Berlin, war von 1994 bis 2005 Moderator und Redakteur bei Radio Jam FM und später als Moderator von Radio BHeins in Potsdam (2015 - 2018). Aktuell ist er Chef und Morgenmoderator bei PELI ONE - Dein neues Urban Music Radio. Der ausgebildete PR-Berater und Journalist ist auch Mitglied der Jury 25 "Soul, R&B und Hip Hop" beim Preis der deutschen Schallplattenkritik e.V.

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