Joy Enriquez – Joy Enriquez

Der BMG-Importservice ARIS macht es möglich, dass das Debüt von Joy Enriquez auch in deutschen Playern vom Laser abgetastet werden kann. Das Album war seit einem Jahr angekündigt, seit längerer Zeit hatte eine Hand voll Journalisten Whitelabels – dabei ist die Musik der jungen und stimmlich überaus begabten Sängerin nicht über die Maßen spektakulär.

Sie liegt irgendwo im Bermuda-Dreieck zwischen Jennifer Lopez, Toni Braxton und Christina Milian. Und in Bezug auf diese drei Pole kann Joy Enriquez am ehesten in der Nähe von Toni Braxton geortet werden. Die 13 Songs sind überwiegend der Sparte Adult-R&B zuzuordnen. Immer wieder schimmern dezente Latin-Anleihen durch, wobei der Pop-Faktor außerordentlich hoch multipliziert wurde.

Radiotaugliches Material wie „Tell Me How You Feel“ ist zur Genüge vorhanden; vor allem der Song „I Can’t Believe“ zogen in meinen Shows auf JAM FM euphorische Höreranrufe nach sich – hier schlummert ein Hit – nur diejenigen haben das noch nicht gemerkt, die ihn auf Single auskoppeln könnten.

Summa summarum: Kein rauschender Wasserfall, aber angenehm dahin plätschernde Songs für ein erwachsenes Publikum, dass Geld für Platten von Toni Braxton, Babyface oder Boyz II Men ausgibt.

Künstler: Joy Enriquez | Album: Joy Enriquez | Label: Arista | VÖ: 29. April 2002

Über Torsten Fuchs 529 Artikel
Torsten Fuchs ist ein Experte der Black Music und bereits früh als Redakteur zu rap2soul gekommen. Torsten schreibt CD-Kritiken für mehrere Magazine. Als Moderator war er für JAM FM tätig, zuvor war er auch bereits bei Radio PSR und als Showhost bei MDR Sputnik. Torsten Fuchs ist Mitglied beim Preis der Deutschen Schallplattenkritik e.V. in der Jury für "Hip Hop, Soul, R&B".